Verein

Historie

(Aus der Chronik 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Essershausen, von Manfred Riewe)

1934, am 14. Februar um 20.00 Uhr, wurde in der damaligen Gaststätte Hardt, die Freiwillige Feuerwehr Essershausen gegründet.

Die Ausbildung der neuen Wehr wurde Kommandant Volkwein aus dem Nachbarort Ernsthausen übertragen. Zu Gast an diesem Abend war auch Kreisfeuerwehrführer Moser aus Weilburg. 24 Männer bildeten den Anfang der heutigen Jubelwehr. Es wurden ausgewählt:
August Keßler, Wehrführer; Friedrich Kurz, Wehrführer- Stellvertreter; Wilhelm Schäfer, Schrittführer; Aug. Schmidt II, Schrittführer; Adolf Müller

Zu Mannschaftsführern wurden ernannt:
Albert Peuser, Steigerführer; Friedrich Staudt, Steigerführer-Stellvertreter; Rudolf Diehl, Spritzenführer; Christian Bendel, Spritzenführer- Stellvertreter; Heinrich Abel, Hydrantenführer; Friedrich Hainz, Hydrantenführer- Stellvertreter

Eingeteilt wurden:
Steigermannschaft: F. Staudt, Fr. Bussang, Ad. Schmidt, P. Schmidt, R. Heymann.
Hydrantenmannschaft: H. Abel, H. Rompf, A. Fr. Schmidt, W. Schäfer, H. Bernhardt.
Spritzenmannschaft: Chr. Bendel, E. Lehr, K. Vömel, W. Klapper, K. Schmidt, W. Schmidt, Hch. Kroh, H. Schäfer, A. Müller, A. Graubner, A. Abel, L. Hardt.

Pro Mitglied wurde ein Monatsbeitrag von 10 Pfennig festgesetzt. Uniformen und Gerätschaften zahlten je zur Hälfte die Nassauische Brandversicherung und die Gemeinde Essershausen. Nach einer Ansprache und dem üblichen Gruß in dieser Zeit, schloss Bürgermeister Schmidt den Abend, und die Geburtsstunde der heutigen Essershäuser Freiwilligen Feuerwehr.

Es kam die Zeit der Pflichtfeuerwehren, und jeder Ort musste einige Männer dazu benennen. Essershausen meldete:
A. Müller, E. Lehr, Fr. Bussang, H. Bernhardt und Fr. Hainz.
Alle anderen Männer wurden durch die Ortspolizeibehörde aufgefordert, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Es entwickelte sich im Laufe der Zeit eine gute Kameradschaft, es wurde fleißig geübt und bald hatte Essershausen eine schlagkräftige Wehr.

Die Kriegsjahre kamen und es wurde zu den üblichen, auch Verdunkelungsübungen sowie Luftschutzmaßnahmen angesetzt. Der Krieg nahm seinen unheilvollen Lauf, immer weniger Männer waren zu Hause. Essershäuser Frauen übernahmen die Aufgaben der Feuerwehr. Zum Glück gab es keine größeren Einsätze.

Die Zeit ging weiter, der Krieg war aus. Viele Männer waren gefallen, es herrschte Trauer und Armut. Am 11. Dezember 1948 trafen sich ehemalige Feuerwehrmänner und beschlossen, die ehemalige Essershäuser Wehr wieder aufleben zu lassen. Albert und Heinrich Schmidt meldeten sich am 23. Januar 1949 freiwillig zu einem Sanitäterkurs in Weilburg. Unter Wehrführer Abel wurde die Feuerwehr wieder schnell zu dem was sie früher war. Auch fehlte es nicht an Geselligkeiten. Es wurden Familienabende und Maskenbälle veranstaltet, bei denen es mit der Kapelle Gath oft hoch herging. Man freute sich wieder des Lebens.

In den nächsten Jahren wurde viel geübt, und das Feuerwehrimage wurde hochgehalten. Dann kam die Zeit in der sich das Interesse an der Wehr immer mehr verringerte. Es kam soweit, das Wehrführer Abel am 15. Februar 1952 sein Amt niederlegen wollte. Nach vielen Appellen und größten Anstrengungen, an denen auch der Bürgermeister und der Kreisbrandmeister zugegen waren, blieb die Wehr zusammen. Am 10. Juni 1952 wurde der neue Vorstand für 3 Jahre gewählt.
Adam Abel, Ortsbrandmeister; Hch. Baumann, Stellvertreter; Chr. Bendel, Schrittführer; Albert Schmidt, Kassierer.

Die Jahre vergingen, die Wehr erfüllte ihre Aufgaben Gott sei Dank ohne ernstere Einsätze. Man besuchte Verbandstage und veranstaltete für die Essershäuser Bürger Maskenbälle und gemütliche Abende.

1957 wurde wiederum das Interesse an der Feuerwehr bedrohlich gering. Viele Übungen mussten mangels Teilnehmer abgesetzt werden. Am 1. September 1957 stellte Ortsbrandmeister Abel bei Bürgermeister Müller sein Amt zur Verfügung. In seiner Versammlung voller Dramatik war dann als neuer Ortsbrandmeister Willi Schmidt der Retter der Wehr. Es ging wieder aufwärts.

Wieder ging die Zeit dahin. 2. November 1958, Großeinsatz der Wehr in Essershausen. Eine Scheune mit Heuvorrat auf dem Anwesen Jakob Pribil stand in Flammen und brannte völlig ab. Ein Übergreifen des Feuers auf das Wohngebäude konnte verhindert werden. Wie sich herausstellte, war der Brand von Kinderhand gelegt. Nächster Großeinsatz: 26.11.1960, in der Nacht wurde die Weil nach dem ins Wasser gestürzten Ernsthäuser Richard Reichel abgesucht. Am nächsten Morgen um 10.00 Uhr fand dann Friedel Hainz die Wasserleiche.

Ortsbrandmeister Willi Schmidt stellte am 6. Januar 1962 sein Amt zur Verfügung, neuer Ortsbrandmeister wurde Adam Abel. Unter anderem wurde beschlossen, dass zur Bundeswehr eingezogene Feuerwehrmänner während ihrer Wehrpflichtzeit keinen Beitrag zu entrichten haben. Für den eingezogenen Feuerwehrmann Adolf Pribil wurden 14,- DM gesammelt. Karl Heinz Bussang wird am 2. März 1965 zum Ortsbrandmeister gewählt.

Der 27. Juli 1966 brachte der Wehr das langersehnte Löschfahrzeug, einen gebrauchten VW-Bus. Die nächsten Jahre verliefen normal, man machte wieder Ausflüge, veranstaltete Weihnachtsfeiern, übte häufig und pflegte die Kameradschaft.

Generalversammlung am 27. Januar 1979: einstimmig wurde Werner Rauh zum neuen Wehrführer gewählt. Es begann die Zeit regen Treibens und neuer Aktivitäten. Neu gegründet wurde am 25. Januar 1980 die Abteilung Damenfeuerwehr in der Freiwilligen Feuerwehr Essershausen. Gewählt wurden:
Irmgart Schimmel, Vorsprecherin; Erika Sandberg, Stellvertr.
Als Ausbilder erklärte sich Werner Rauh bereit. Am Tag der Feuerwehren am 16. Oktober in Limburg war die Damenwehr bereits mit Erfolg dabei.

Montag, 11. August 1981, Katastrophenalarm, Hochwasser in Essershausen! Eine Sintflut wie nie zuvor. Vom Hause Schindler bis zur Weilbrücke "Land unter". Keller der Häuser Albert Schmidt, Fritz Schmeiser standen bis zur Decke unter Wasser. Das Wohnhaus von Werner Rosenkranz war im Küchen- und Flurbereich ein See. Die Werkstatt der Schreinerei Schmidt stand im Wasser. Nacht und Tag war unsere Feuerwehr im Einsatz. Die Damenwehr hat sich ausgezeichnet bewährt und leistete Beispielhaftes. Auch in der Kerngemeinde musste geholfen werden, die Wenigsten kamen zum Schlafen und viele waren rund um die Uhr im Einsatz. Seit 1866 war eine solche Katastrophe nicht zu verzeichnen. Hier zeigte sich, dass Kameradschaft, Nächstenliebe und Opferbereitschaft die Essershäuser Freiwillige Feuerwehr auszeichnete.

Aus dem Feuerwehrtag der Großgemeinde Weilmünster, welcher am 6. und 7. August 1982 in Essershausen veranstaltet wurde, sprachen Landrat Wuermeling, Bürgermeister Windmeier, Ortsvorsteher Gath und Kreisbrandinspektor Muth Dank und Anerkennung der Essershäuser Wehr aus und lobten die gute Zusammenarbeit aller Wehren der Großgemeinde bei dem Hochwassereinsatz im vergangenen Jahr. Alle freuten sich über diese Worte und stolz war man, Mitglied der Feuerwehr zu sein.

Die Generalversammlung am 8. Januar 1983 wählte neu in den Vorstand:
Gert Bautz, Kassierer; Ingrid Lehr, Schriftführer.
Man sprach über das kommende Jubiläum und beschloss, auch andere Feuerwehrfeste zu besuche. Für Pfingsten 1985 wurde das 50-jährige Jubiläum festgesetzt, und ein Festausschuß gegründet.

Soweit Vergangenes und Gegenwart der Freiwilligen Feuerwehr Essershausen. Möge der Geist der Feuerwehr, die Kameradschaft und Hilfsbereitschaft auch weiterhin den Frauen und Männern in Essershausen beschieden sein.

"Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr".

 

Die Historie von 1985 bis 2016 folgt in Kürze.